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Happy people, happy learning 

Der Unterrichtsalltag ist seit Jahren an allen Schulen gleich: Lehrer, die über die Hälfte der Stunde ein Thema einführen, Schüler, die mal mehr, mal weniger, konzentriert aufpassen und danach ein Übungsblatt ausfüllen sollen. Doch im BwR-Unterricht an der FOSBOS Ansbach sehen die Unterrichtsstunden ganz anders aus. Hier steht das selbstregulierte Lernen an der Tagesordnung, dies bedeutet, dass Schüler sich die notwendigen Themen selbst beibringen. Als meine Klasse und ich das gehört haben, waren wir alle erstmal geschockt, weil wir zuvor jahrelang anders unterrichtet wurden. Hätten wir zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass wir in der 2. Kurzarbeit einen so großartigen Schnitt erreichen, wären wir sofort Feuer und Flamme gewesen.

Doch wie funktioniert dieses selbstregulierte Lernen? Es gibt ein Arbeitsbuch, dieses umfasst 297 Seiten, auf denen die 8 Lernbereiche der 12. Jahrgangsstufe der BOS zusammengefasst sind. Diese sind alle nach demselben Schema aufgebaut. Auf den ersten Seiten können die Schüler Informationen in komprimierter Form zu den jeweiligen Themen lesen. Auf jeder dieser Seiten ist eine Übung integriert, welche auch über eine Lösungsstruktur verfügt. Das bedeutet, dass beispielsweise die Formeln angegeben sind oder ein Lückentext vorhanden ist, danach folgen die Übungsseiten. Hier gibt es nun keine Tipps und Lösungsstrukturen mehr und die Schüler müssen anhand von realitätsnahen Fällen die Übungen bearbeiten. Hierbei spricht man vom selbstorganisierten Lernen, denn die Schüler müssen die Lösungsstruktur selbst erkennen und erhalten keine Hilfestellungen mehr. Gerade hier zeigt sich, ob ein Lernbereich richtig verstanden wurde. Zuletzt folgt eine Seite, auf der die Handlungsfähigkeit anhand von originalen Prüfungsaufgaben abgefragt wird. Diese Seiten sind besonders beliebt, da man als Schüler immer weiß, wie die Themen im Fachabitur abgeprüft werden.

Durch das selbstregulierte Lernen wird die Kollaboration in der Klasse gefördert, denn bei Fragen stehen die Mitschüler als erster Ansprechpartner zur Verfügung. Deshalb hat die FOSBOS Ansbach einen neuen Klassenraum für das selbstregulierte Lernen geschaffen, den wir „Raum der Zukunft“ nennen. Hier stehen den Schülern Gruppentische zur Verfügung, an denen bis zu 6 Schüler zusammenarbeiten können.  

Welche Rolle spielt der Lehrer beim selbstregulierten Lernen? Grundsätzlich spricht man hier nicht mehr von einem Lehrer, sondern von einem Lerncoach. Während dem Unterricht hilft dieser, wenn die Mitschüler nicht weiterwissen. Auch müssen die erstellten Lösungen verbessert werden. Hierzu erklärt der Coach nochmal das Nötigste, um sicherzugehen, dass das Thema richtig verstanden wurde.

Es bedarf einer gewissen Eingewöhnungszeit, wenn man plötzlich Themen selbst erarbeiten muss. Aber wir haben schnell die Vorteile des schülerzentrierten Lernens erkannt. Hierzu gehören die Förderung der individuellen Lerngeschwindigkeit und der Eigenverantwortung, da Schüler eigenständig arbeiten und sich somit selbst organisieren. Der wohl größte Vorteil ist das nachhaltige Lernen, denn Gelerntes wird dadurch tiefer verarbeitet und langfristig gespeichert. Wir haben schließlich selbst festgestellt, dass sich unsere Noten im Zeitverlauf verbessert haben.  

Das selbstregulierende Lernen an der FOSBOS Ansbach hat sich als effektive Methode erwiesen, da es nicht nur die Eigenverantwortung und Kollaboration der Schüler stärkt, sondern auch zu nachhaltigem Lernerfolg und besseren Leistungen führt.

BOS 12 W

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